GESCHICHTE DER MARKE LANCIA


Lancia blickt in seiner über 100-jährigen Geschichte auf Pionierleistungen zurück, mit denen keine andere Marke mithalten kann. Mit technischen Innovationen grenzten sich die Italiener von der Konkurrenz ab und meldeten eine Vielzahl von Patenten an. Als eine der ältesten Automarken der Welt entwickelte Lancia den Ruf, „Marke der Ingenieure“ zu sein.

1881 Vincenzo Lancia, Gründer der Firma Lancia wird in Fobello / Valsesia geboren.

1906 Die Firma Lancia wird als Handelgesellschaft in Turin durch Vincenzo Lancia und Claudio Fogolin gegründet.

1907 Das erste Fahrzeug verlässt die Fabrikräume in der Via Ormea - später wird dieser Fahrzeugtyp Alfa genannt, der in der endgültigen Version über einen 4-Zylinder-Reihenmotor mit 2.543 Liter Hubraum und 28 PS bei 1800 U/min verfügt.


1912 Die Nutzfahrzeugproduktion wird aufgenommen. Es werden Lastwagen für das Heer gebaut.

1915 Lancia erhält ein Patent auf den V-Motor mit gepaarten Pleuelstangen.

1922 Der wohl bedeutendste Entwurf von Lancia, der Lambda, wird in London gezeigt. Er erhält einen V-Motor mit 2.120 Liter Hubraum und 49PS bei 3250 U/min und ist das erste Automobil mit selbstragendem Aufbau. Der Konstrukteur ist Battista Falchetto.

1937 Vincenzo Lancia stirbt, bevor die Aprilia, die letzte von ihm gelenkte Entwicklung auf den Markt kommt.


1937 Die Aprilia, mit einem Hubraum von 1.351 Liter und einer Leistung von 47,8 PS bei 4.300 U/min, wird bei ihrem Erscheinen von den Technikern wegen der aufwendigen Hinterachskonstruktion und vom Publikum wegen der Form, kritisch aufgenommen. Sie gilt aber letztlich doch als einer der Höhepunkte der Automobilkonstruktionen des Hauses Lancia.

1950 Die Aurelia kommt in die Verkaufsräume. Sie macht den Namen Lancia schon im selben Jahr durch von Privatfahrern erzielte sportliche Erfolge weltweit bekannt, auch heute noch findet sich eine große Schar von Aurelia-Begeisterten.

1954 Lancia beteiligt sich mit dem Monoposto D50 an Formel 1 Rennen.


1963 Die Fulvia wird vorgestellt. Die Coupé-Version wird später vom Werk als Wettbewerbsfahrzeug bei internationalen Rallyes eingesetzt und erreicht letztmalig 1974 die Rallye-Weltmeisterschaft.

1969 Die FIAT-Gruppe übernimmt die in wirtschaftliche Schwierigkeiten geratene Firma Lancia.

1979 Der Delta, zwar von Giugiaro skizziert, jedoch als Standard-Fahrzeug mit 1,3 oder 1,5 Liter Hubraum in Frankfurt vorgestellt, erfährt dann als vierradgetriebenes Wettbewerbsfahrzeug im Rallye - Einsatz weltweite Aufmerksamkeit, als er zum letzten, aber siebten Mal im Jahr 1992 die Rallye - Weltmeisterschaft erwirbt.


1984 Der Thema, eine Limousine der gehobenen Mittelklasse, wird vorgestellt. Die technische Basis teilt sich der Thema mit Alfa Romeo 164, Fiat Croma und Saab 9000. Als Version 8.32 treibt ihn ein Ferrari-Motor an.

1997 Auf Basis des 1994 als Thema-Nachfolger präsentierten Lancia k (Kappa) entsteht in der Karosseriefabrik Maggiora das Lancia k Coupé, das letzte in Kleinserie und Handarbeit gefertigte Lancia-Coupé.

2002 Lancia bringt den Thesis auf den Markt, als letztes Modell mit einer eigens für die Marke entwickelten Fahrzeugarchitektur. Das Fahrzeug beeindruckt durch zahlreiche Innovationen und hochwertige Materialien, kann sich aber – nicht zuletzt wegen des polarisierenden Designs von Mike Robinson – nicht auf dem Markt durchsetzten.


2011 Nach der Fusion von Fiat und Chrysler werden amerikanische Chrysler-Modelle als Lancia Flavia (Cabrio), Lancia Thema und Lancia Voyager in Europa angeboten.

2016 Lancia zieht sich aus allen Auslandsmärkten zurück. Lediglich das in Polen produzierte Modell Ypsilon wird weiterhin mit großem Erfolg im Heimatmarkt Italien vertrieben.

2022 Als eine der Premium-Marken der Stellantis-Gruppe (neben Alfa Romeo, Maserati und DS) verkündet Lancia die Wiederauferstehung, verbunden mit einer technologischen Neuausrichtung. Bis 2028 sollen drei Modelle auf den Markt kommen. Neben dem neuen Ypsilon in 2024 etwas später – dann nur noch batterie-elektrisch – ein neues Crossover-Modell als neuer Delta sowie ein Prestige-Fahrzeug.